sören e. (34) heiratsantragsgeschichten von der mustermesse 2
ich war mit tanja elf jahre zusammen. von 15 bis 26. mit 26, wir waren beide fast fertig mit dem studium, da hat sie mir nen heiratsantrag gemacht. eines morgens, beim frühstück, vielleicht vierzehn tage vor ihrer letzten prüfung. sie schmiert sich honig aufs brötchen, guckt hoch und sagt "sören, in letzter zeit ist einiges nicht mehr so gewesen wie früher. irgendwas hat sich verändert. und ich weiß nicht, ob zum guten oder schlechten. aber eins weiß ich, ich liebe dich und ich möchte, dass wir immer zusammenbleiben und willst du mich heiraten?" und ich denke mir, oh man, so ein scheiß, was mach ich jetzt? ich kann ihr doch nicht sagen, du tanja, ich hab gemerkt, dass ich schwul bin. ich hab dich geliebt, dann hab ich dich gemocht und das tu ich noch immer. aber ich bin schwul und ich hab was mit einem anderen mann und ich wollte es dir nach der prüfung sagen. und es tut mir leid. ich hab dann ja gesagt. ich hab echt ja gesagt, ja ich will und ich hab mit ihr geschlafen und die ganze sache noch zwei wochen durchgezogen, und ihr dann, zwei tage nach ihrer prüfung, die wahrheit gesagt. die ganze wahrheit.
und dann bin ich ausgezogen und wir ham uns nie wieder gesehehn. bis vor einem jahr etwa. auf dem schwullesbischen straßenfest in der motzstrasse. sie stand direkt neben mir an einem stand an, um bier zu kaufen. ich hab sie angeschubst und rausgesprudelt, "tanja, hey! wie superschön! was machst du denn hier? lebst du jetzt auch in berlin? bist du zu besuch? wie gehts dir? sag mal!" sie hatte ihr bier gerade bezahlt, guckt mich an und sagt, "sören, lass mich in ruhe." das war vielleicht sieben jahre, nachdem wir uns getrennt hatten und sie hatte mir nichts verziehen. schon ganz schön heftig, oder?
und dann bin ich ausgezogen und wir ham uns nie wieder gesehehn. bis vor einem jahr etwa. auf dem schwullesbischen straßenfest in der motzstrasse. sie stand direkt neben mir an einem stand an, um bier zu kaufen. ich hab sie angeschubst und rausgesprudelt, "tanja, hey! wie superschön! was machst du denn hier? lebst du jetzt auch in berlin? bist du zu besuch? wie gehts dir? sag mal!" sie hatte ihr bier gerade bezahlt, guckt mich an und sagt, "sören, lass mich in ruhe." das war vielleicht sieben jahre, nachdem wir uns getrennt hatten und sie hatte mir nichts verziehen. schon ganz schön heftig, oder?
aeLsDeLuxe - 29. Sep, 03:48